Auch das ist Eigenes,
ein sich Einlassen auf die Natur:
Landart im eigenen Garten.
LIEBE ELLA
Eigenes haben heisst: Du überlegst dir etwas, sagst es, und deine Mutter fragt, woher du das habest. An der Universität merkst du, dass dein Eigenes das gesammelte Weltwissen Theodor W. Adornos, Franz Rosenzweigs, Karl Barths und die Mathematik Plotins ist. Mathematik als logische Philosophie - nicht das duale Ordnen von Einsern und Nullen, von richtig und falsch, von Ja und Nein, von gut und böse, von wahr und gelogen der künstlichen Dummheit, die keine Intelligenz ist, weil ihr die Kreativität fehlt.
Prinzipien ideologischer Fundamentalismen religiöser und säkularer Art haben nicht die Kraft, dem Menschen Raum zu schaffen. Lebensraum, wo der Mensch sich entfalten, wo er sich auf die Natur und die anderen Menschen einlassen kann. Der Logos ist Wort und Berechnung. Das Eigene entsteht aus Wahrnehmung und Kreativität, aus sich Einlassen auf die Vielfalt der Welt und den Reichtum des Lebens.
Vor dem Reden das Gehirn einschalten, vor dem Handeln erst recht – das ist selbst Universitäts-Dozent_innen nicht geläufig. Autodidaktik schon gar nicht. Eigenes wird in Arbeiten mit mittelmässigen Noten bis «ungenügend» quittiert. Frau hat «nicht gezeigt, was sie kann»!
Eigenes haben heisst, deiner Wahrnehmung und Kreativität vertrauen, auch wenn es andere nicht tun. Dass Adorno, Rosenzweig, Barth & Co. dir die Gehirnwindungen entknoten könnten, weil sie das denken, worauf du längst selber gekommen bist, ist eine Erfahrung von Menschen, deren Existenz immer wieder in Frage gestellt wird. Obwohl sie geboren worden sind. Offensichtlich liegt diese Erfahrung Menschen mit jüdischer oder schweizerischer Mentalität besonders nah. Eigenes ist mehr als Identität und Authentizität. Eigenes ist das, was die Persönlichkeit eines Menschen ausmacht.
Liebe Grüsse
ruthfloeder
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