Anders als die andern. Kalter Wind zaust mich, Frost nagt an meiner Seele. Irgendwie bin ich nicht von dieser Welt. Und doch wieder bin ich es, die klar sieht, hinschaut, hindurchsieht, die Sache auf den Punkt bringt. Ich blühe auf, wenn die andern noch dem Winterschlaf der Selbstgerechten nachdösen wie die Reben in der Lavaux. Denn das Weltkulturerbe ist ihnen sicher.
Ich bin ein Frühlingskind, geboren am 20. März. Die Sonne überschreitet den Äquator. Tag-und-Nacht-Gleiche. Aufbruchstimmung. Die Welt verändert sich. Ich bin dabei, kreativ, hungrig nach Leben. Ich kann nicht anders. Möchte mich so zeigen, wie ich bin, Wirkung haben, Resonanz, Anerkennung. Frühlingsluft umzärtelt das strahlende Weiss der Mandelblüten. Üppig aus dem geschundenen schwarzen Holz hervorgebracht. Vergessen der Schmerz der Zurückweisung, die Trauer um das nicht gelebte Leben, der Mangel an Liebe.
Ich bin schön - pulchra sum!
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